Entspannt war es, unaufgeregt und tolles Flugwetter. Und um das Ende vorwegzunehmen: ein herrlicher Tag!
Zeit für einen Ausflug. Fünfzehn Veteranen der Luft mit viel Spaß am sonnigen Fliegen haben das Treffen um 10.00 Uhr am Flugplatz Hildesheim vereinbart. Zugegeben, ich gehöre noch nicht zu den Veteranen, bin aber empathisch genug, um zu verstehen wie sich alle auf diesen gemeinsamen Ausflug nach Paderborn-Lippstadt freuten. Endlich mal wieder raus. Endlich mal wieder etwas gemeinsam machen. Und das bei d i e s e m Wetter!

Die Instruktionen lauteten: wir fliegen zusammen und wir landen nacheinander.

Und so standen sieben blitzblanke Maschinen hintereinander auf dem Rollfeld, ready for take-off. Für den kleinen Flughafen in Hildesheim schon einmal ein schönes Bild von oben! Und für den Fluglotsen im Turm bestimmt ein bisschen mehr Arbeit als an anderen Sonntagen. Danke noch einmal für den Service! Im Abstand von 2 Minuten heben die Flieger ab. Die schnellen vorn, die langsamen hinten. Denken wir zumindest.
Das Fliegen in Formation hat schon etwas Erhabenes, Gruppengefühl kommt auf. Auch wenn nicht alle 100 Knoten schafften. Nicht schlimm, denn entspanntes Überholen, Zuwinken und Photomachen hat eben auch etwas.


Ziel: Quax – Verein zur Förderung von historischen Fluggeräten am Flughafen Paderborn Lippstadt. Jährlich findet hier – wenn nicht gerade Corona-Maßnahmen Einhalt gebieten – Roll- und Flugvorführungen mit den historischen Maschinen statt. Zwei Tage, 1.500 Besucher. Bei Life-Musik, Curry-Wurst und Kuchen. Dieses Mal ohne Life-Musik, aber ausnahmsweise haben die Betreiber der nebengelegenen Halle – von denen einer die Bertelsmann Stiftung ist – ihre Halle für die Besucher geöffnet.

Natürlich sind wir stolz auf unsere Maschinen, so Michael Sprockhoff Mitglied des Verein-Vorstandes, auch wenn wir von einigen Maschinen nur Halter nicht Eigentümer sind. Unser Ziel ist es, die Maschinen rollfähig zu machen – und wenn wir Glück haben, flugfähig. Aber der Verein ist mehr als nur der Betreiber des Museums und des jährlichen Quax Festes. Die ursprünglichen sieben Gründungsmitglieder haben eine ganze Menge mehr auf die Beine gestellt: „Die jungen Adler“, zwölf bis vierzehn junge Menschen, denen die Flugausbildung ganz oder teilweise bezahlt werden, die Quax Technik GmbH, die Fluggerätemechaniker ausbildet. Und wer finanziert solche Aktivitäten? Das Übliche eben: aber wohl erfolgreich. Mitgliedsbeiträge von fördernden und aktiven Mitgliedern, Supportern – also Firmen und Fliegerfreunde. Und natürlich Stiftungen und der Paderborner Flughafen. Und Eintrittsgelder für das Museum. Die im übrigen auch sehr familienfreundlich sind, auch wenn es nur Ermäßigungen für Kinder (!!) gibt.

Der Maschinenpark ist achtzehn Maschinen stark, das Prunkstück natürlich die alte Tante JU – die im Übrigen der Lufthansa gehört. Maschinen wie der Fieseler Storch (BJ 1936) oder der Tiger MOTH 2 (BJ 1931). Unglaublich mit wie wenig Technik damals geflogen wurde!
Im Vergleich dazu muten unsere Maschinen auf dem Paderborner GATT modern und schnittig an.
Zumindest haben sie uns, nach erfolgreicher Stärkung bei Kuchen und/oder Wurst, gutgelaunt und sicher nach Hildesheim gebracht. Ein Dank an die Organisation!
Heike H.
